Kontroversen um die ACG-Kultur in China
In den letzten Monaten hat China eine Reihe intensiver Kontroversen rund um die ACG-Kultur (Anime, Comics und Spiele) erlebt. Vorschläge zur Verbannung von „Kleidung, die den chinesischen Nationalgeist verletzt“, sowie die Aussetzung von japanischen Anime-Songs und -Events haben bei vielen lokalen Fans Besorgnis ausgelöst und hitzige Debatten entfacht. Ein jüngster Vorfall, der in den sozialen Medien für Aufsehen sorgte, ereignete sich auf einer Anime-Convention in Jinan, Shandong. Eine Teilnehmerin wurde aufgrund ihres Cosplays als Nezuko Kamado aus „Demon Slayer: Kimetsu no Yaiba“ und dem Tragen eines Kimonos aus der Veranstaltung ausgeschlossen.
Reaktionen auf den Vorfall
Ein auf Weibo viral gegangenes Video zeigt, wie die Sicherheitskräfte der Veranstaltung erklärten, dass „das Tragen eines Kimonos nicht erlaubt sei“, eine Regel, die von den Organisatoren festgelegt wurde. Diese Aktion führte zu geteilten Reaktionen in den sozialen Medien. Einige Nutzer unterstützten die Maßnahme der Sicherheitskräfte, während andere sie scharf kritisierten. Kommentare wie „Es ist schwer zu glauben, dass man auf einer Anime-Convention keine japanische Anime-Kleidung tragen darf“ und „Es gibt auch Charaktere in Genshin Impact, die Kimonos tragen“ spiegeln die gemischten Gefühle wider.
Auch japanische Internetnutzer äußerten ihr Unverständnis und ihre Kritik. Aussagen wie „Eine Anime-Convention, die japanische Manga-Charaktere verbietet, was bleibt dann noch?“ und „Warum sollte man solche Conventions überhaupt veranstalten, wenn man seine persönlichen Vorlieben nicht ausdrücken kann?“ verdeutlichen die internationale Dimension der Kontroverse.
Historischer und kultureller Kontext
Dieser Vorfall ist Teil eines größeren historischen und kulturellen Kontexts. Vor einem halben Jahrhundert kämpfte China gegen „seltsame und extravagante Kleidung“, die mit dem Westen und Dekadenz assoziiert wurde. Im Laufe der Zeit haben sich diese Feindbilder jedoch verändert. Japan, mit seinen markanten kulturellen Produkten und seiner kriegerischen Vergangenheit, ist zum neuen Ziel solcher Verbote geworden. In den 1980er Jahren war der japanische Kimono in China noch ein anerkanntes Symbol für exzellentes Design. Doch mit dem Wiederaufleben der Erinnerungen an die japanischen Kriegsgräuel in den 90ern begannen diese Kleidungsstücke, heftige Reaktionen hervorzurufen.
Trotzdem hat das Cosplay, eine Mode, die aus Japan importiert wurde, in China Fuß gefasst. Der zunehmende anti-japanische Sentiment hat jedoch zur Absage von Veranstaltungen im japanischen Stil geführt, wie etwa Sommerfestivals. Die jüngsten Ereignisse in Jinan beleuchten nicht nur die aktuellen kulturellen Spannungen in China, sondern werfen auch Fragen über die Zukunft von Anime-Conventions im Land auf.
Meine Meinung zu den Kontroversen um die ACG-Kultur in China
Die jüngsten Ereignisse rund um die ACG-Kultur in China werfen ein Schlaglicht auf die tief verwurzelten kulturellen Spannungen und den wachsenden Nationalismus im Land. Meiner Meinung nach sollten kulturelle Veranstaltungen wie Anime-Conventions Plattformen der Vielfalt und des Austauschs sein, anstatt durch politische und historische Vorbehalte eingeschränkt zu werden. Wenn wir anfangen, bestimmte kulturelle Ausdrucksformen zu verbieten, verlieren wir einen wichtigen Teil dessen, was solche Veranstaltungen ausmacht – die Freiheit, Kreativität und den interkulturellen Dialog zu fördern. Was denken Sie darüber? Sollte Kulturpolitik in solchen Fällen eine Rolle spielen, oder sollte Kunst und Kultur frei von solchen Einschränkungen bleiben?
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