Kontroverse um den Film “Koe no Katachi” in Taiwan im Jahr 2017

Die Kontroverse um “Koe no Katachi” in Taiwan

Im Jahr 2017 sorgte die Veröffentlichung des Animationsfilms “Koe no Katachi” (englisch: ““) in Taiwan für erhebliche Kontroversen. Der Film, der sich mit dem Leben von Menschen mit Hörbehinderungen auseinandersetzt, wurde von einigen Gruppen kritisiert, die behaupteten, dass er die betroffenen Personen kommerziell ausnutze. Diese Gruppen reichten eine Petition bei der taiwanesischen Regierung ein, um die Vorführung des Films zu verhindern. Sie argumentierten, dass der Film Themen wie Suizid und Mobbing behandle und somit die Identität und das Wohlbefinden junger Zuschauer negativ beeinflussen könnte.

Reaktion der Regierung und der Öffentlichkeit

Die taiwanesische Regierung lehnte die Petition nach eingehender Prüfung ab. Sie betonte, dass der Film alle Vorschriften des Kulturministeriums erfülle und daher in den Kinos gezeigt werden dürfe. Der Film wurde in Taiwan im Rahmen einer Zusammenarbeit mit dem japanischen Bildungsministerium vertrieben, um das Verständnis und die Unterstützung für Kinder mit Behinderungen zu fördern. Die taiwanesische Vertriebsfirma äußerte ihre Enttäuschung über die extremen Ansichten einiger Kritiker, die die Vorführung des Films verhindern wollten.

Die Geschichte hinter “Koe no Katachi”

“Koe no Katachi” basiert auf dem gleichnamigen Manga von Yoshitoki Ooima. Die Geschichte folgt Shoya Ishida, einem Jungen, der seine Mitschülerin Shoko Nishimiya, die eine Hörbehinderung hat, während ihrer Kindheit mobbt. Jahre später, geplagt von Reue, versucht er, seine Fehler wiedergutzumachen und eine Freundschaft mit ihr aufzubauen. Der Film wurde für seine sensible Behandlung schwieriger Themen wie Behinderung, Mobbing und Erlösung weithin gelobt. Trotz der anfänglichen Kontroverse war der Film in Taiwan ein großer Erfolg und wurde für seine emotionale Erzählweise und seine Botschaft der Inklusion und des Verständnisses gefeiert.

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Meine Meinung zur Kontroverse um “Koe no Katachi”

Die Diskussion um “Koe no Katachi” zeigt, wie wichtig es ist, differenziert über Kunst und ihre Botschaften nachzudenken. Während die Bedenken der Kritiker verständlich sind, glaube ich, dass der Film eine wertvolle Gelegenheit bietet, über schwierige Themen wie Behinderung und Mobbing zu sprechen. Kunst sollte nicht nur unterhalten, sondern auch zum Nachdenken anregen und gesellschaftliche Diskussionen fördern. In diesem Fall hat “Koe no Katachi” genau das erreicht, indem er eine Plattform für wichtige Gespräche geschaffen hat. Was denken Sie? Sollten Filme, die sensible Themen behandeln, stärker reguliert werden, oder bieten sie eine notwendige Gelegenheit für gesellschaftlichen Diskurs?


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Autor
lucio
Mein Name ist Lucio (naja, es ist ein Spitzname, Sie verstehen schon), ich bin 26 Jahre alt und lebe in Berlin. Als Anime-Enthusiast und ein bisschen Exzentriker ist meine Wohnung ein wahrer Zufluchtsort für alte Anime-Charaktere. Meine Freizeit verbringe ich damit, auf Flohmärkten nach alten DVDs zu suchen und Cosplays für Kongresse zu erstellen. Seit vielen Jahren schreibe ich als Redakteurin und seit Kurzem auch für AnimeGeeks.de, wo ich seit Mai 2024 meine Analysen und Rezensionen teile.

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