Was war das erste Animelabel?
2022 wurde aus Kazé endgültig Crunchyroll, wodurch sich das gewohnte rote Logo nach und nach von den Discs verabschiedet. Dieses hat die Fans eine lange Zeit begleitet und Kazé gehörte für einige wahrscheinlich zu den ersten Animelabels, welche sie kennenlernten. Doch was war eigentlich das erste Animelabel?
Bereits in den 70igern/80igern wurden Animes wie Goldorak, Heidi oder Die Biene Maja auf Super8 Filmrollen veröffentlicht. Diese wurden damals jedoch noch als Zeichentrick vermarktet. Selbst der Klassiker Akira wurde bei der deutschen VHS Veröffentlichung im Jahre 1992 nicht als Anime verkauft. Auch wenn für viele der Begriff Anime erst mit RTL II ins Bewusstsein gewandert ist, gab es schon vorher Animefans. Das erste auf Anime spezialisierte Label veröffentliche seine Titel bereits auf Video.
Plastic Little war der 1995 erste Anime, der auch als solcher bezeichnet wurde. Dahinter steckte das Label OVA Films. Dieses brachte in den folgenden Jahren viele weitere Animes auf VHS wie Bubblegum Crisis, Gun Smith Cats oder Devil Hunter Yohko. Auch im DVD Zeitalter war OVA Films aktiv, zahlreiche Titel wie Slayers, Wedding Peach oder Hellsing fand man im Programm des Labels.
Und was macht das erste Animelabel heute, wurde es unbenannt?
Dass OVA Film keine Animes mehr veröffentlich, dürfte den Meisten bewusst sein, im regulären Handel solltet ihr keine Discs des Labels mehr findet. Eine Namensänderung hat es jedoch nicht gegeben, leider hat das Unternehmen im Oktober 2009 eine Planinsolvenz angemeldet und wurde Anfang 2012 aufgelöst. Grund dafür war der starke Einbruch der Anime-DVD-Verkaufszahlen (ein Rückgang von 65%). Laut dem Label waren daran primär die illegalen Downloads schuld.
Viele der OVA Film Titel kamen bei Nipponart unter. Über ihren Onlineshop und auf vielen Conventions wurden jahrelang zahlreiche DVDs von OVA Films verkauft. Meist als Kompletsets und zu fairen Preisen. Nach und nach hat Nipponart die Serien als eigene Boxen neuaufgelegt und auch erstmalig auf Blu-ray veröffentlicht. Somit lebt ein Teil des ersten Animelabels in Nipponart weiter.