Was mach ich bei einen Betrug?

Leider gibt es im Internet eine Vielzahl an Betrügern, die euch übers Ohr hauen wollen. Was ihr tun könnt, wenn ihr ein Opfer eines Betrugs geworden seid, erfahrt ihr hier.

Gibt es wirklich ein Problem?
Meist gestaltet sich der Betrug so, dass man für eine Ware bezahlt hat, aber der Artikel niemals ankommt. Geduld ist eine Tugend, die nicht jeder hat. So dauert es nun mal länger bis eine Privatperson ein Paket aufgibt. Kleines Beispiel: Ihr bezahlt den Artikel mittels Überweisung am Freitag. Bei einigen Banken wird so ein Auftrag erst mit dem nächsten Werktag bearbeitet, was bei diesem Beispiel am Montag wäre. Bis das Geld beim Konto des Verkäufers verbucht wird, können je nach Bankinstitut weitere ein bis zwei Tage vergehen. Ein weiterer Faktor ist, wann der Verkäufer seine Kontobewegungen kontrolliert. Bis der Verkäufer nun bemerkt, dass eure Zahlung angekommen ist, könnte es als Beispiel schon Mittwoch sein. Die nächste Frage ist, wann kann der Verkäufer das Paket aufgeben. Auch hier können ein bis zwei Tage vergehen. Wodurch eurer Kauf möglicherweise erst Donnerstag oder Freitag beim Versanddienst übergeben wird. Die Zustellungszeit variiert auch stark, einige Sendungen sind bereits nach zwei oder drei Tagen beim Empfänger ,andere brauchen fünf bis sogar sieben Tage um geliefert zu werden. Wir wollen euch mit diesem Beispiel vorführen, dass es keine Seltenheit ist, dass eurer Paket nach einer Woche noch nicht bei euch ist.

Zuerst kontaktiert den Verkäufer
Wie beim Absatz oben beschrieben, gibt es nachvollziehbare Gründe, dass es eine Weile dauert bis euer Kauf bei euch ankommt. Wenn es aber doch schon sehr lange dauert und ihr sicher gehen wollt, dass alles in Ordnung ist, schreibt den Verkäufer an. Eine kurze höflich formulierte Nachricht mit der Frage nach dem aktuellen Stand, ist selten verkehrt. Gegebenenfalls lasst ihr euch hier auch gleich die Sendungsnummer geben. In vielen Fällen bekommt man recht schnell eine Antwort und die Sache ist erledigt.

Daten sammeln
Bedenklich wird es, wenn bereits mehr als 14 Tage vergangen sind und/oder man wird immer wieder neu vertröstet. Die Klassiker sind „ich hatte keine Zeit“, „ das Paket ist retour gekommen/falsche Adresse“ oder „mir fehlte das Geld um das Paket zu verschicken“. Wenn eine solche Aussage mehr als einmal kommt und ihr keine Sendungsnummer erhaltet, dann könnte dies ein erstes Anzeichen für einen Betrug sein. Ab nun würden wir euch empfehlen, so viele Daten wie möglich von eurem Verkäufer und dem Kauf zu sammeln, um für den Ernstfall vorbereitet zu sein. Nicht selten wird man dann plötzlich blockiert oder der Account des Verkäufers ist verschwunden. Der reale Name, Adresse oder Wohnort und Arbeitsplatz oder Schule sind hier am Hilfreichsten. Danach könnt ihr dem Verkäufer eine Frist setzen, (z.b. 7 Tage) bis zum Ende dieser sollte das Paket bei euch sein oder dass ihr alternativ das Geld bis dahin zurück wollt. Ebenfalls könnt ihr hier nochmal nach der Sendungsnummer fragen. Bleibt aber immer höflich, da ihr den Schriftverkehr gegebenenfalls an Behörden weiterleiten müsst.

PayPal kontaktieren
Wenn ihr unsere Tipps zur Sicherheit befolgt habt (separater Artikel), dann habt ihr euern Einkauf mit PayPal bezahlt. Nun braucht ihr nur die Transaktion auswählen und Käuferschutz in Anspruch nehmen. Schildert den Vorfall so detailliert wie möglich und sendet wenn nötig Screenshots ein. PayPal übernimmt nun den Konflikt und fordert von beiden Seiten eine Stellungnahme auf. Achtung ihr dürft hier keine von PayPal gesetzten Fristen übersehen, da der Fall ansonsten negativ für euch ausgehen könnte. Solange dieser Konflikt läuft, besucht am besten täglich die PayPal Seite, um ja keine nötige Reaktion euerseits zu übersehen. Wenn der Verkäufer keine Sendungsnummer vorweisen kann, geht der Fall sehr wahrscheinlich zu euren Gunsten aus und ihr erhaltet den vollen Betrag retour. Dies gilt aber nur, wenn ihr das Geld für das Bezahlen von Waren oder Dienstleistungen gesendet habt. Solltet ihr jedoch die Zahlung an Freunde/Familie getätigt haben, fehlt euch dieser Käuferschutz und PayPal kann euch in der Regel nicht weiterhelfen. Daher wählt bei euren Einkäufen steht´s „Waren oder Dienstleistungen bezahlen“ aus. Will der Verkäufer jedoch, dass ihr „Geld an Freund und Familie senden“ nimmt, bietet hier an das ihr die Gebühren übernehmt oder verzichtet zur Sicherheit auf den Kauf.

Plattform kontaktieren
Sollet ihr den Artikel über eine Plattform wie Ebay oder Co getätigt haben, dann gibt es meist die Möglichkeit deren Support zu kontaktieren. Je nach Seite unterscheidet sich der Ablauf leicht, funktioniert jedoch im Prinzip meist wie im oberen Abschnitt beschrieben. Sollet ihr mittels PayPal bezahlt haben, ist es ratsam, dessen Käuferschutz zu verwenden, da dies in der Regel effektiver ist.

Anzeige bei der Polizei
Sollte der Käuferschutz bei PayPal nicht möglich sein, da ihr eine Banküberweisung getätigt habt oder als Freund/Familie bezahlt habt, ist der Weg zur Polizei angebracht. Nehmt hier alle relevanten Daten mit (z.b. auf einen USB Stick). Wichtig wäre hierbei alles, was ihr über den Verkäufer wisst, die Zahlungsbestätigung, Infos zum Kauf und den Nachrichtenverlauf. Den Polizeibeamten ist meist wichtig, dass ihr bereits versucht habt, das Problem mit dem Verkäufer zu klären und dass ihr ihm genügend Zeit zum Reagieren gelassen habt. Je nachdem wie die Ermittlungen verlaufen, kommt es schon vor, dass ihr dann doch noch den Artikel oder zumindest das Geld erhaltet.

Anwalt einschalten
Sollte die Polizei kein für euch zufriedenes Ergebnis geliefert haben, bleibt nur noch der Weg zum Anwalt. Da es hier jedoch ein gewisses Restrisiko gibt, dass ihr auf den Anwaltskosten sitzen bleibt, solltet ihr euch vorher beraten lassen, ob dieser Weg für eure Situation anbracht wäre. Weil man pauschal nicht den Erfolg garantieren kann, sollte der Gang zum Anwalt der letzte Ausweg sein.

Artikel ist nicht wie erwartet
Der Text hat sich bisher darauf konzentriert, dass ihr kein Paket erhalten habt. Jedoch gibt es auch die Möglichkeit, dass der erhaltene Artikel nicht euren Vorstellungen entspricht. Hier kann es sich um eine andere Fassung (z.b. keine deutsche Version) handeln, dass der Zustand schlechter ist und noch vieles mehr. Nun stellt sich die Frage, ob ihr nicht etwas bei der Beschreibung oder dem Produktbild übersehen habt. Hier können wir nur raten, alles genau anzusehen und vor dem Kauf offene Fragen zu klären. Wenn ihr nun beim Öffnen des Pakets einen Mangel bemerkt, könnt ihr ähnlich vorgehen wie beim Fall eines Betrugs. Sprich, zuerst direkt den Verkäufer kontaktieren, dann Käuferschutz bei Paypal nutzen (was auch bei Mängeln funktioniert) oder die Plattform, über die ihr den Kauf getätigt habt, informieren. Sollte es ein schwerer Fall einer Abweichung sein, könnte auch ein Weg zur Polizei oder als letzte Möglichkeit der Gang zum Anwalt ratsam sein. Wenn es ein gewerblicher Händler ist, habt ihr zudem Umtauschrecht und Gewährleistung, hier gibt es selten Probleme bei der Reklamation der Ware. Bei privaten Verkäufern ist die Rückgabe schwieriger, da man hier kein Widerrufsrecht hat. Achtung beim Rückversand des Artikels, laut Verbraucherrechterichtlinie sind die Versandkosten grundsätzlich vom Verbraucher zu tragen. Ob euch diese ebenfalls zurückerstattet werden, hängt daher von der Kulanz des Verkäufers ab. Habt ihr mittels PayPal gezahlt, könnt ihr die Versandkosten von PayPal retour bekommen, genauer Infos hier.

Versandschaden
Es kann auch vorkommen, dass euer Paket während des Transports beschädigt wird. Wurde das Paket versichert aufgegeben, stellt dies kein großes Problem da. Ansonsten gilt bei privaten Verkäufern, dass der Käufer das Versandrisiko trägt. Dies kann man den allgemeinen Regelung des Bürgerlichen Gesetzbuches (§ 447 Abs.1 BGB) entnehmen. Daher verlangt stets einen versicherten Versand. Anders sieht es bei gewerblichen Händlern aus, hier hat der Verkäufer das Versandrisiko (§ 474 Abs. 2 BGB).

chris

Unser Anime-Schnäppchenjäger. Die Gerüchte besagen er hätte noch nie den vollen Preis für eine Disc bezahlt.

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